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Last but not least Willi

Unverhofft kommt oft...

„Haben Sie nicht Interesse an einem zweiten Hund? Wir haben da einen sehr großen Rottweiler-Buben, der ein bisschen Potenzial hat – aber für Sie sollte das doch kein Problem sein...“

So begann Willis Geschichte. Natürlich hatte ich zunächst dankend abgelehnt, schließlich erinnern wir uns an Lilly und Maja.
Trotzdem hörte ich mir die Geschichte des Seniors an, der unverschuldet ins Tierheim gekommen war.
„Na gut, wir schauen ihn uns zumindest mal an. Aber nur gucken! Und mit Maja wird das eh nichts.“

Kurz gesagt: Natürlich waren wir sofort verliebt in diesen großen, unsicheren Bären. Der erste Keks für „Pfötchen geben“ – das ist übrigens auch heute noch sein „Angebot“, wenn er nicht weiß, was er sonst tun soll. Der erste Spaziergang verlief ebenfalls prima: Er war aufmerksam, freundlich und sehr aufgeschlossen. Mit seinen fast 9 Jahren schlich er sich direkt in unsere Herzen.

Nach mehreren Besuchen kam schließlich das erste Kennenlernen mit Maja. Zunächst erschraken die beiden voreinander. Fräulein Maja brüllte ihn sofort an. Und er brüllte zurück. Sie war tief beeindruckt – so kannte ich sie gar nicht! Nach einigen Metern gemeinsamen Spaziergangs entspannten sich beide. Er wollte mal unter ihr Röckchen gucken, bekam jedoch direkt ihre klare Antwort – und betrachtete sie fortan nur noch aus sicherer Entfernung.

Gut gesichert durften die beiden schließlich im Tierheim in den Freilauf. Und siehe da: Sie waren sich völlig egal. Jackpot!
Damit war klar: Der Große darf auf Probe bei uns einziehen. Obwohl wir eigentlich noch eine Nacht darüber schlafen wollten, hatte ich die E-Mail ans Tierheim schon auf der Heimfahrt verfasst. Willi erhielt seinen neuen Namen – seinen alten Namen lassen wir lieber in der Vergangenheit, wo er hingehört. Die Vorfreude war riesig.

So kam es, dass Maja ihren Willi bekam...

Aller Anfang ist schwer

Da war er nun. Völlig unsicher, vorsichtig und mit einer riesigen Tasche voller Skepsis.

Von der ersten Stunde an bekam er genau das, was er brauchte: klare Regeln, Strukturen und Abläufe. Empathie, aber kein Mitleid. Und er war direkt – nennen wir es mal „diskussionsbereit“. Da wir bei den Besuchen im Tierheim schon einen passenden Maulkorb auftrainiert hatten, konnten wir in aller Ruhe alle Themen ansprechen, die wichtig waren.

Feste Liegeplätze halfen ihm, die nötige Ruhe zu finden, um den ganzen Stress zu verarbeiten. Spaziergänge in der Stadt funktionierten erstaunlich gut – es sei denn, ein Eichhörnchen kreuzte seinen Weg. Dann reagierte der große Bär panisch. Auch das erste Laub im Wald unter seinen Pfoten machte ihm zu schaffen. Aber mit viel Geduld, guter Anleitung und der nötigen Sicherheit wurde der Wald bald zu einem tollen Ort für ihn. Und auch sein massives Übergewicht verbesserte sich langsam.

Nur zuhause blieb es zunächst angespannt. Er war schwer verliebt in Maja – was sie allerdings nicht wirklich lustig fand. Mit viel Management und einem wachsamen Auge auf die beiden war aber auch dieses Problem zu lösen.

Leider erhielten wir nach einem Tierarztbesuch eine niederschmetternde Diagnose: Willi leidet an Cauda Equina, Spondylose und Liposarkomen. Eine OP kam aufgrund seines Herzens nicht in Frage. Und da der Bär zusätzlich keine Schmerzmittel verträgt, standen wir vor einer echten Herausforderung.

Aber Aufgeben war für uns nie eine Option. Also passten wir alles an: keine langen Spaziergänge, Beschäftigung, die ihn körperlich nicht überlastet, und natürlich ein Umfeld ohne unnötigen Stress. Nach und nach begann er, aufzublühen…

Auch im Tierheim waren alle erstaunt, wie gut sich der Kerl entwickelte. Als wir schließlich die finalen Übernahmeverträge unterschrieben, durfte Willi sich persönlich von seinen ehemaligen Pflegern verabschieden. Denn eines war schnell klar: Willi ist nämlich für immer einer von uns!

 

Seniorenspaß

Willi hat hier einiges gelernt: vernünftig an der Leine gehen, um Gartentonnen “flitzen” und – sein absolutes Lieblingshobby – Kekse suchen.

Er hat mittlerweile verstanden, dass es keine gute Idee ist, Postboten anzubrüllen. Jetzt bleibt er entspannt in seinem Bettchen, selbst wenn es klingelt. Auch die Krallenpflege und das Bürsten nimmt er tapfer hin – schließlich gibt es dafür ja auch Leckerlis.

Mit fremden Menschen wird er wahrscheinlich nie ganz entspannt sein. Aber wozu hat man schließlich seine Menschen? Die regeln das schon!

Ein neuer „Special Effect“ ist inzwischen dazugekommen: Demenz. Nicht immer einfach, aber was will man machen?

Willi darf hier in Ruhe sein Rentner-Dasein genießen, Frieden finden und einfach nur ein glückliches Bärchen sein. Denn ein Versprechen ist ein Versprechen.

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