28.06.2024

Einige Zeit, nachdem mein lieber Max über die Regenbogenbrücke gegangen war, zog August, ein silberner Labrador, bei uns ein. Er war so ganz anders, als die Hunde, die ich bisher hatte. Schon als Welpe rannte er mit weit aufgerissenen Maul hinter uns her. Meine Daunenjacke hatte bald keine Daunen mehr, durch die vielen Löcher, welche durch August seine Milchzähne verursacht wurden. Schlafen kannte August nicht, wenn er 5 Stunden am Tag als Welpe schlief, dann war das viel. Sehr schnell kamen wir an unsere Grenzen, emotional wie körperlich. Der Haussegen hin gewaltig schief und das wegen eines Welpen, der mit uns machte, was er wollte. Rettende Idee: eine Hundeschule musste her. 

Es fand sich schnell eine im Nachbarort. Ein Termin war auch schnell gemacht. Leider kamen die Hundetrainer genauso schnell an ihre Grenzen und man legte uns nahe, dass August nicht mehr zu kommen braucht. So wuchs unsere Verzweiflung. Im Internet stolperte ich dann über Doreen‘s Internetseite und dachte: unsere letzte Chance. Am 30.08.2022 war es dann soweit, unser erster Termin. Wie es so ist, Frauchen und Herrchen aufgeregt und der Hund noch viel mehr. Die erste Stunde war sehr ernüchternd, auf dem Heimweg flossen die Tränen. Aber zum Abschluss der ersten Stunde meinte Doreen, wir dürfen Folgetermine buchen und bekommen das schon hin. Ein kleiner Hoffnungsschimmer, der da in mir/uns wuchs. 

So vergingen 1 1/2 Jahre, in denen wir durch Höhen und Tiefen gingen und Herrchen und Frauchen lernen mussten, dass stetiges am Ball bleiben zum Erfolg führt und durch Konsequenz und nicht nachlassen wir gut mit einander leben können. Anfangs war ich sehr erschrocken, als mir Doreen am eigenen Leib zeigte, wie ich mit meinem Hund kommuniziere. Ich dachte: oh Gott. Sie zeigte uns auf, wie verfahren unsere Situation war - und wie gefrustet der Hund auf der einen Seite und Herrchen und Frauchen auf der anderen Seite. Wir mussten viel dazulernen, bis wir mit August zu einer gemeinsamen Sprache fanden. Der Weg war lang, aber er hat sich gelohnt. 

Viele unserer Freunde haben uns belächelt, als August das erste viertel Jahr unseres Trainings nur im Garten verbracht hat. Aber wir haben von Anfang an nicht an der Richtigkeit des Trainingsplans gezweifelt, wir hatten einen Hund, der anders war, und so muss man auch mal andere Wege gehen. Das Training führte dazu, dass August anfing, auf uns zu achten, was er sonst nie gemacht hatte. Ich selbst musste lernen, dass ich handeln und Situationen rechtzeitig erkennen muss, bevor wir in eine unangenehme Situation rutschen und der Trainingserfolg zunichte gemacht wird. Auch die Leinenführigkeit war ein Problem bei uns. Aber Doreen wurde nie müde, diese mit uns immer wieder zu trainieren. 

Mittlerweile ist unser Haussegen wiederhergestellt, dank Doreen und ihrer großen Geduld mit uns und ihren aufbauenden Worten. Ich kam das ein oder andere Mal an den Punkt, wo ich dachte, ich schaffe es nicht. Doreen hat mir dann jeweils aufgezeigt, was wir schon erreicht haben und mich wieder aufgebaut. Wir haben gelernt, August zu verstehen und auf ihn einzugehen, anstatt etwas zu erzwingen. Aber allem voran sind wir nun konsequent. 

Die erste Hundeschule meinte immer, August ist nicht die hellste Kerze auf der Torte. Das saß, und so danke ich Doreen für die letzte Unterrichtsstunde, wo August uns alle sprachlos gemacht hat. Ich wusste, ein Hund der von innen alle Türen öffnet, der kann nicht dumm sein. Und so staunten wir in der letzten Stunde nicht schlecht, als er beim Leckerlie suchen in einem Eimerstapel extrem schnell ans Ziel kam.

So friedlich schlafen wie auf dem Foto - das wäre früher nie möglich gewesen. 

Liebe Doreen, danke für deine Hilfe und deine offenen und klaren Worte. Ein bisschen fehlen mir unsere gemeinsamen Unterrichtsstunden und der Plausch mit dir, muss ich ehrlich gestehen ;-)

Ganz liebe Grüße von uns und ein feuchtes Küsschen von August