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Affenpinscher

Steckbrief

FCI Standardnummer: 186
Herkunftsland: Deutschland
Widerristhöhe Hündin: 25 bis 30 cm
Widerristhöhe Rüde: ebenfalls 25 bis 30 cm
Gewicht Hündin: ca. 4 bis 6 kg
Gewicht Rüde: ebenfalls ca. 4 bis 6 kg
Fellfarbe: rein schwarz mit schwarzer Unterwolle
Fellbeschaffenheit: hart und dicht

Süddeutscher Rattenfänger

Die Geschichte

Die Ursprünge des Affenpinschers reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, als er in Süddeutschland als Rattenfänger in Haushalten und Ställen gehalten wurde. Seine Bezeichnung verdankt er seinem affenartigen Gesichtsausdruck und seinem lebhaften Temperament. Schon früh wurde er auf Gemälden abgebildet und fand 1879 seine erste schriftliche Erwähnung.

Bis 1896 wurden Affenpinscher und Zwergpinscher nicht voneinander unterschieden. Erst mit der Gründung des Deutschen Pinscher-Schnauzer-Klubs erfolgte eine klare Abgrenzung zum kurzhaarigen Zwergpinscher sowie später zum Zwergschnauzer. 1896 wurde der Affenpinscher offiziell als eigenständige Rasse anerkannt und in das Zuchtbuch eingetragen. 1955 erfolgte die internationale Anerkennung durch die Fédération Cynologique Internationale. In den Jahren zwischen 1920 und 1940 erreichte die Rasse ihre größte Popularität, mit immerhin durchschnittlich 50 Welpen pro Jahr. Heute sind Affenpinscher in Deutschland eine Seltenheit geworden. 

Das Aussehen

Der Affenpinscher ist ein kleiner, kompakter Hund mit einem markanten Erscheinungsbild. Seine Größe liegt zwischen 25 und 30 cm Widerristhöhe, und er wiegt zwischen 4 und 6 kg. Charakteristisch für diese Rasse ist das raue, drahtige Fell, das laut Rassestandard immer rein schwarz mit schwarzer Unterwolle ist. Andere Farbvarianten, wie sie in früheren Zeiten vorkamen, sind heute unerwünscht.

Besonders auffällig ist der affenähnliche Kopf, der dieser Rasse ihren Namen gibt. Der runde Schädel, der kurze Fang und der Vorbiss sind charakteristisch. Der Nasenrücken soll gerade sein, und bei geschlossenem Fang dürfen die Zähne nicht sichtbar sein. Die hoch angesetzten Ohren sind meist nach vorn gedrehte Klappohren. Er hat einen buschigen Backenbart.

Das Wesen

Der Affenpinscher ist ein lebhafter Hund. Sein Wesen vereint scheinbare Widersprüche: Einerseits ist er ein liebevolles Schoßhündchen, andererseits ein eigenständiger Draufgänger mit einer gewissen „Frechheit“. Trotz seiner geringen Größe besitzt er ein großes Selbstbewusstsein, ist wachsam in Bezug auf sein Zuhause und seine Familie. Gleichzeitig ist er äußerst anhänglich und sucht die Nähe seiner Menschen – territoriale und soziale Motivation sind also verhältnismäßig stark ausgeprägt und sollten dadurch, dass seine Menschen ihm die Verantwortung abnehmen, in geordnete Bahnen gelenkt werden. 

Durch seine Eigenständigkeit und sein Selbstbewusstsein kommt er uns – menschlich formuliert – etwas dickköpfig vor, weshalb eine konsequente Erziehung erforderlich ist. Denn der Affenpinscher merkt sich sozusagen jede Ausnahme. Abwechslungsreiche geistige Beschäftigung ist für ihn wichtig.

Die Gesundheit des Affenpinschers: Risiko durch Brachyzephalie

Der Affenpinscher gilt als widerstandsfähige Hunderasse mit einer Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren, doch auch er bleibt nicht von gesundheitlichen Problemen verschont. Besonders die gezielte Zucht eines affenähnlichen Gesichts bringt Risiken mit sich.

Das Qualzucht-Evidenz-Netzwerk (QUEN) weist darauf hin, dass der Affenpinscher zu den brachyzephalen Hunderassen zählt, bei denen eine verkürzte Schädelform vorliegt. Diese anatomische Besonderheit kann mit einer Reihe von ernsthaften Gesundheits- und Tierschutzproblemen verbunden sein. So können Atembeschwerden, hervorgerufen durch verengte Atemwege, sowie Augenprobleme aufgrund flacher Augenhöhlen auftreten. Zudem besteht eine Disposition für neurologische Anomalien wie die Chiari-ähnliche Malformation und Syringomyelie, die zu schmerzhaften Zuständen führen können. QUEN betont, dass die Brachyzephalie bei kleinen Hunderassen wie dem Affenpinscher mit erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen einhergehen kann und daher aus tierschutzrechtlicher Sicht kritisch zu betrachten ist.

Zudem sind Patellaluxationen (Kniescheibenprobleme) ein häufiges Problem bei kleinen Hunderassen, das durch ungeeignete Zucht weiter verstärkt werden kann.