6 Tipps zum Anti-Jagd-Training
Tipp 1: Jagdverhalten ist "selbstbelohnendes" Verhalten.
Dein Hund belohnt sich also selbst, indem er seinem Trieb nachgibt bzw. Du es zulässt.
Ein Hund, der immer wieder Erfolg hat, ob Beuteerfolg oder einfach nur durch die Möglichkeit zur Jagd, belohnt sich dadurch selbst und hat es nicht nötig, auf Angebote seines Menschen einzugehen. Er kann sein Bedürfnis ja anderweitig befriedigen.
Im Ersten Schritt musst Du also dafür sorgen, dass Dein Hund ab sofort erstmal gar keine Möglichkeit mehr hat zu jagen...
Das heißt: Schleppleine
Bei der Schleppleine musst Du unbedingt einige Aspekte beachten:
Dein Hund soll ein gut sitzendes Geschirr tragen, an dem die Schleppleine befestigt ist.
Befestige die Schleppleine bitte niemals am Halsband. Dein Hund kann sich ernsthaft verletzen, wenn er auf einmal "losrennt" und schneller am Ende der Leine ist als gedacht.
Tipp 2: Nichts ist toller als Jagen zu gehen
Im Training machen wir uns den Jagdtrieb Deines Hundes zu nutze, indem wir eine Beschäftigung wählen, die zu seinem Jagdverhalten passt, aber natürlich von Dir kontrolliert werden kann. So rückst Du Dich ins Zentrum des Universums Deines 4-beinigen Freundes.
Das Fördern und Ausleben der vorhandenen jagdlichen Motivationen Deines Hundes kannst Du sehr gut nutzen, damit Dein Hund ein zuverlässiger Begleiter auf Spaziergängen wird, mit dem man sich entspannt durch die Natur bewegen kann.
Je nach Rasse und Veranlagungen könnten das folgende Beschäftigungsformen sein:
- Apportieren
- Futterbeutel Suche
- Fährtensuche
- Suche nach kleinen Gegenständen
- etc.
Tipp 3: Impulskontrolle ist der Schlüssel
Dein Hund muss lernen, Reize auszuhalten. Stehen bleiben und warten, obwohl direkt vor deinem Hund der Hase hochgeht und über das Feld hoppelt, am Seeufer warten, obwohl auf dem See die Entenfamilie vorbeischwimmt, alles dies kann Dein Hund nur dann zuverlässig ausführen, wenn er gelernt hat, seine Implulse zu kontrollieren.
Der wichtigste Schritt besteht dabei darin, dass Dein Hund lernt, sitzen oder liegen zu bleiben, egal, was auch immer passiert. Das bedeutet -Back to the Basics-
- Sitz
- Platz
- Bleib
Wenn die Grundkommandos sitzen, beginnt das eigentliche Training der Impulskontrolle.
Die Ablenkung wird gesteigert. Du kannst Deinen Hund z. B. umrunden, auf der Stelle hüpfen oder schnell umherlaufen. Deiner Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt!
Tipp 4: Lerne die Körpersprache Deines Hundes
Willst Du Deinen Hund später einmal z.B. im Freilauf stoppen, sobald er jagen geht, musst Du lernen, die Körpersprache Deines Hundes zu lesen.
Hetzt Dein Hund bereits dem Wild hinterher, ist es meist schon zu spät.
Du musst also bereits die ersten Anzeichen des Jagdverhaltens, also z. B. das Orten und Fixieren, beim Hund erkennen, denn in dieser Phase ist ein Eingreifen überhaupt nur möglich.
- Anschleichen
- Vorstehhaltung
- In die Luft wittern
- etc.
Tipp 5: Rückruf ist alles...
Fast jeder Hunde-Mensch bringt seinem Hund bei, auf ein Wort oder Zeichen zu ihm zurück zu kommen.
Ganz oft ist das Rückruf-Signal aber nicht gut aufgebaut.
Gerade bei unerwünschtem Jagdverhalten rufen viele Menschen ihrem Hund verzweifelt hinterher, immer in der Hoffnung, dass der Hund dieses Mal doch hört.
Der Hund hat damit gelernt, das Signal zu ignorieren. Daher ist es in der Regel bei unerwünschtem Jagdverhalten sinnvoll, ein neues Signal aufzubauen. Gerade wenn der Hund bisher immer nur mit einem Wort, wie z. B. dem Hörzeichen „Hier“ gerufen wurde, macht es Sinn, dass Zurückkommen auf Pfiff aufzubauen.
Tipp 6: Lass Dir Zeit!
Hilf Deinem Hund indem Du das Training möglichst kleinteilig aufbaust. Er kann so besser lernen und es fällt leichter ihn positiv zu bestätigen.
- kleine Schritte
- viele Wiederholungen
- Mißerfolge vermeiden
- etc.