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Deutsch Kurzhaar

Steckbrief

FCI Standardnummer: 119
Widerristhöhe Hündin: 58 bis 63 cm
Widerristhöhe Rüde: 62 bis 66 cm
FCI Gruppe: Vorstehhunde
Herkunftsland: Deutschland
Fellfarbe: Braun, ohne Abzeichen; Braun, mit geringen weißen oder gesprenkelten Abzeichen; dunkler Braunschimmel; heller Braunschimmel; Weiß, mit brauner Kopfzeichnung, braunen Platten oder Tupfen und weitere
Fellbeschaffenheit: Kurz und dicht, soll sich derb und hart anfühlen

„Edel, zuverlässig, pflegeleicht“

Mit diesen Eigenschaften wird der passionierte Vorstehhund häufig beschrieben. Geschichtlich geht die Entstehung der Rasse auf Hunde zurück, die im Mittelmeerraum für die Beiz- und Netzjagd auf Federwild eingesetzt wurden. Aufgabe der Hunde war, das Federwild bei der Jagd durch „Vorstehen“ anzuzeigen und in große Netze zu treiben (beim sog. Vorstehen „friert“ der Hund sozusagen in der Bewegung ein, die Rute trägt er fast waagerecht in Verlängerung des Rückens, sein Blick ist fixierend auf die Beute gerichtet, dabei wird häufig ein Vorderlauf angehoben). Optisch ähnelten die Hunde dem Bracco Italiano. Welche Hunderassen genau im Ursprung verwendet wurden, lässt sich nicht eindeutig belegen. Um den damals deutlich schwereren Hund zu „veredeln“, kreuzte man vermutlich englische Pointer und französische Bracken ein und erhielt einen schlankeren und hochbeinigeren Hund. Über Spanien, Frankreich und Flandern gelangten diese Hunde auch an deutsche Fürstenhöfe. 1750 wurde die erste Doppelflinte gebaut und von dem Zeitpunkt an stieg die Nachfrage nach Hunden mit außergewöhnlicher Vorstehleistung rapide an. Die Hunde sollten das Wild aufspüren und es dem Jäger so lange ruhig anzeigen, bis er nah genug für den Schuss war. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich dieser Hundetyp immer weiter zu einem extrem vielseitig Jagdgebrauchshund. 1880 gründete man den „Brauntigerklub“, der 1891 in den Klub „Kurzhaar Berlin“ aufging. 1897 erschien das erste Zuchtbuch des Deutsch Kurzhaar. Nach einigen Veränderungen durch die Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands besteht seit 1991 der „Weltverband Deutsch Kurzhaar“.

Laut Rassestandard ist der Deutsch Kurzhaar „harmonisch proportioniert“. Hündinnen werden 58 bis 63 cm groß, Rüden 62 bis 66 cm. Sein Fell ist kurz und dicht, „derb und hart“ soll es sich anfühlen und so vor Nässe und Kälte schützen. Außerdem verhindert es das Festsetzen von Kletten, Schmutz und Eis. Farblich sind Varianten von braun, schwarz, braun- und schwarzschimmel, weiß mit braun oder schwarz erlaubt, jeweils auch mit Abzeichen, Platten oder Tupfen.

Die Einsatzmöglichkeiten des Deutsch Kurzhaar bei der Jagd sind vielfältig: Bei der Suche ist der Deutsch Kurzhaar flott und ausdauernd unterwegs, er sucht dabei mit hoher Nase, steht fest vor, apportiert zu Land und zu Wasser, ist wild- und raubzeugscharf. Wild- und Raubzeugschärfe bedeutet, dass der Jagdhund - je nach Größe und Stärke seines Gegenübers - Wild auch tötet oder zumindest stellt. Dazu gehören, menschlich ausgedrückt, eine große Portion Mut und ein gewisses Maß an Selbstständigkeit.

Glücklich und ausgeglichen ist der Deutsch Kurzhaar tatsächlich nur, wenn er auch jagdlich ausgelastet wird. Man muss wirklich viel Zeit und Aufwand investieren, um den Deutsch Kurzhaar angemessen - mit den richtigen Beschäftigungsformen - auszulasten. Alle Formen der Nasenarbeit sind denkbar, zum Beispiel Fährtenarbeit und Mantrailing, aber auch ein komplexes Apportiertraining. Der Deutsch Kurzhaar liebt und braucht seinen Familienanschluss, er ist bei seinen Menschen freundlich und anhänglich.

Gesundheitliche Aspekte

Für folgende Erkrankungen ist der Deutsch Kurzhaar anfällig:

  • Hüftgelenksdysplasie
  •  Ohrprobleme: Die Hunde sind aufgrund ihrer hängenden Ohren anfällig für Ohrenentzündungen. 
  •  Hautallergien, die durch verschiedene Faktoren wie Lebensmittel, Pollen oder Flohbisse ausgelöst werden können, sind beim Deutsch Kurzhaar nicht ungewöhnlich. 
  •  Magendrehung (Torsio ventriculi): Die Erkrankung stellt einen absoluten Notfall dar, bei dem der Hund umgehend tierärztlich behandelt, in der Regel notoperiert werden muss. 
  •  Epilepsie
  • Herzprobleme sind bei dieser Rasse ebenfalls möglich. 
  • Lymphatische Krankheiten: Diese umfassen verschiedene Erkrankungen des Lymphsystems, die das Immunsystem beeinflussen können.