Irish Terrier
Steckbrief
FCI Standardnummer: | 139 |
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Gewicht Hündin: | 11,4 kg |
Gewicht Rüde: | 12,25 kg |
Widerristhöhe Hündin: | ca. 45,5 cm |
Widerristhöhe Rüde: | ca. 45,5 cm |
FCI Gruppe: | Terrier |
Herkunftsland: | Irland |
Fellfarbe: | Rot, rot-weizenfarben oder gelblich-rot, weiß findet sich gelegentlich an der Brust |
Fellbeschaffenheit: | Dicht und drahtig in der Textur, gebrochen (“broken”, harsch und hart) und flach anliegend |
Vielseitiger Hund irischer Bauern
Zu den Vorfahren des Irish Terriers gehörten vermutlich die heute nicht mehr existierenden, drahthaarigen Black-and-Tan-Terrier. Gezüchtet und auf Ausstellungen gezeigt wird die Rasse seit 1870, erster Ausstellungsort war Glasgow. Irish Terrier waren und sind eher selten anzutreffen. Heute werden in Deutschland nur ca. 350 bis 400 Welpen jährlich geboren.
Der „Irish“ wurde immer vielseitig eingesetzt. Ursprünglich war er der Hund irischer Bauern. Mit ihnen ging er zur Jagd, musste am Hof Ratten und anderes Raubzeug eliminieren und Wachaufgaben übernehmen, war aber auch Spielkamerad der Kinder. Mit der Zeit wurde er über diese Eigenschaft auch zum Liebling irischer Gentlemen. Diese früheren Aufgaben und Einsatzbereiche führten zu den noch heute vorherrschenden Eigenschaften und Motivationen des Irish Terriers.
Im Herzen immer noch ein Rattenfänger
Zunächst zur jagdlichen Motivation: Alle Terrier haben ihren Namen von dem lateinischen Wort „terra“ (Erde). Denn Terrier jagen, indem sie in der Erde graben, um zum Beispiel Nagetiere, Dachse, Füchse oder Kaninchen zu fangen. Der heutige Irish Terrier ist im Herzen immer noch ein Rattenfänger und hat ein starkes Verlangen, Raubzeug aufzuspüren und zu töten. Aber er jagt auch sich schnell bewegende Tiere auf Sicht. Wenn der Irish Terrier nicht jagdlich geführt wird, braucht er also unbedingt eine alternative jagdliche Auslastung, Training von Impulskontrolle und Rückruf, körperliche Auslastung sowie Konsequenz im täglichen Umgang mit seinen Menschen. Auch beim Zusammenleben mit anderen Haustieren muss man den Aspekt der jagdlichen Motivation bedenken. Irish Terrier können zwar lernen, mit Katzen auszukommen, aber bei kleineren Haustieren wie Mäusen, Ratten und Hamstern ist es eher unwahrscheinlich, dass sie diese nicht als Jagdobjekt betrachten.
Durchaus wachsam
Als Bewacher von Haus, Hof und Familie hatte der Irish Terrier natürlich seit jeher eine ausgeprägte territoriale Motivation, aber auch eine – in Bezug auf seine Menschen – soziale Motivation. Mutig, unabhängig und ggf. drohend, aber nicht aktiv aggressiv gegenüber (fremden) Menschen sollte er sein. Damit es heutzutage entspannt für alle Parteien bleibt, sollte man bereits den Irishwelpen mit verschiedenen, netten Menschen bekannt machen und ihm von Beginn an über entsprechende Regeln im Alltag zeigen, dass seine Halter die wichtigen territorialen Aufgaben übernehmen und selbst für ihre Sicherheit sorgen.
Roter “Draufgänger”
Nicht von ungefähr kommen die Beinamen „roter Teufel“, Draufgänger oder „red daredevil“. Irish Terrier sind tatsächlich nicht besonders einfach in Hundebegegnungen. Eigenschaften, die für ihre früheren Aufgaben auf den irischen Höfen sinnvoll waren, führen heute dazu, dass der Irish niemals in Auseinandersetzungen klein beigeben würde. Er zettelt Streit nicht unbedingt an, geht ihm aber auch nicht aus dem Weg. Lernt der Irishwelpe den angemessenen Umgang mit Artgenossen und macht er auch in der Folgezeit gute Erfahrungen, kann er aber mit anderen Hunden gut auskommen – zumindest, solange er nicht provoziert oder angegriffen wird.
Aussehen
Das Fell des Irish Terriers besteht aus weicher Unterwolle und harschem Deckhaar. Diese Kombination schützt ihn bei jedem Wetter. Der Irish Terrier verliert kaum Haare und hat in dem Sinne keinen „Fellwechsel“, aber er muss regelmäßig (drei- bis viermal im Jahr) in Form getrimmt werden. Das Fell soll einheitlich rot, rot-weizenfarben oder gelblich-rot sein.
Gesundheitliche Aspekte
Der Irish Terrier gilt als gesunde und robuste Rasse. Zwei Dispositionen werden allerdings zu einem kleinen Prozentsatz bei der Rasse erwähnt: Digitale Hyperkeratose, auch „Corny Feet“ genannt. Es handelt sich dabei um einen genetischen Defekt, der die Pfotenballen verhärten, stark rissig und somit äußerst schmerzempfindlich werden lässt. Ein Gentest kann Züchtern zeigen, ob ein Hund Träger dieser Krankheit ist. Ein weiterer Gendefekt ist die Cystinurie, eine Stoffwechselkrankheit, bei der es zu einer erhöhten Ausscheidung der Aminosäuren über die Nieren und den Darm kommt. Die Folge können Steinbildung und eine eingeschränkte Nierenfunktion sein.