Gemeinsam Gas geben – Treibball
Was macht dir an deinem Beruf am meisten Spaß?
Hunde zu beobachten und das Verhalten mit dem Menschen gemeinsam zu analysieren. Durch das Verständnis für das hündische Verhalten kann eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Hund entstehen. Diese Entwicklung mitzuerleben, bereitet mir immer wieder große Freude!
Welcher Sport ist dein Spezialgebiet und worum geht es bei diesem Sport?
Beim klassischen Treibball befinden sich Mensch und Hund zunächst an einem Tor. Von hier aus schickt der Mensch den Hund hinter drei bi s acht Bälle, die in Pyramidenform angeordnet sind. Der Hund soll an der Spitze der Pyramide abwarten und auf Signal des Menschen mit dem Treiben des oberen Balles beginnen. Nach und nach werden auf Anweisung des Menschen die Bälle in das Tor getrieben. Das Spiel ist beendet, wenn alle Bälle im Tor sind und der Hund davor abgelegt wurde.
Wie bist du auf diesen Sport gekommen?
Meine Australian Shepherd Hündin Chica wollte stets gefördert und gefordert werden. Dadurch blieb es nicht lange aus, dass wir neben Rettungshundearbeit, Tricks und Dog Dancing auf Treibball aufmerksam wurden. Chica war ein Naturtalent und erlernte das Treiben rasend schnell, sodass wir beide rasch Gefallen an dieser Sportart gefunden haben.
Was fasziniert dich daran besonders?
Die Faszination liegt für mich in der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund auf sehr großer Distanz, und das bei atemberaubendem Tempo des Hundes. Wenn Hunde gelernt haben, den Ball zum Menschen zu stupsen, wird das Lenken und Schicken auf Distanz trainiert. Nur wenn Mensch und Hund gut zusammenarbeiten, kann Treibball richtig ausgeführt werden.
Für welche Hunde ist dieser Sport geeignet?
Treibball eignet sich für alle Hunde, sofern sie körperlich fit sind. Häufig fühlen sich insbesondere Halter von Hüte- und Treibhunden angesprochen, aber auch Hunde anderer Rassen können Treibball erlernen. Die Größe des Balls kann sowohl an kleine als auch an große Hunde angepasst werden.
Auf einer Skala von 1 bis 10, wie sportlich muss der Halter sein?
2 – da der Halter den Hund über Sichtzeichen und verbale Signale lenkt, muss er nicht sportlich sein.
Benötigen Hund und Halter bestimmte Vorkenntnisse, um den Sport betreiben zu können?
Bestimmte Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Wenn der Hund eine gute Impulskontrolle hat und das Signal „Bleib“ beherrscht, erleichtert das den Einstieg aber ungemein.
Welche Fähigkeiten werden bei Mensch und Hund geschult?
Beim Treibball wird insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund auf Distanz geschult. Durch das schnelle Bewegen der Bälle ist der Hund in einem hohen Erregungszustand. Hierbei dauerhaft ansprechbar zu sein und trotz der Geschwindigkeit und der weiten Distanz zum Menschen aufzupassen, welche Signale dieser gibt, erfordert beim Hund ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Kooperationsbereitschaft.
Wie finden deine eigenen Hunde diesen Sport?
Meine Hündinnen haben diesen Sport geliebt. Jimmy befindet sich noch ganz am Anfang, zeigt aber jetzt bereits großen Spaß am Treiben!
Was war die beeindruckendste Erfahrung, die du bei diesem Sport gemacht hast?
Das war weniger eine bestimmte Situation, sondern im Trainingsverlauf zu sehen, wie gut ansprechbar meine beiden Hündinnen auf sehr große Distanzen wurden.