Die Sinnvolle Beschäftigung deines Hundes in seiner Freizeit
Warum ist Beschäftigung eigentlich so wichtig?
Jeder unserer Hunde hat von Haus aus ein Hobby, manchmal sogar mehr als das, eine Passion. Unter den Hunden finden wir Jäger, Aufpasser, Arbeiter, Schauspieler usw. Welches Hobby dein Hund von Natur aus hat, wird auf der einen Seite rassebedingt festgelegt, kann aber natürlich auch variieren. Wenn wir uns ansehen, wie sehr und vor allem regelmäßig Hunde ihrem Hobby nachgehen, wird man schnell feststellen, dass wir Menschen genau dieses Hobby "vermeiden" wollen.
Der Jäger soll nicht jagen, der Aufpasser nicht aufpassen etc. Was wir aber alternativ anbieten, ist genau das Gegenteil von Beschäftigung: Futter ohne etwas zu tun, viele Streicheleinheiten und einen warmen Schlafplatz.
Bei uns Menschen nennt man das übrigens Couchpotato.
Gemeinsame Aktivitäten sind für deinen Hund äußerst wichtig. Hunde, die zu wenig ausgelastet werden, sind oft unsicher, sozial nicht kompetent oder vielleicht sogar zurückgezogen.
Viele Probleme, die wir Menschen mit unseren Hunden haben, lassen sich auf mangelnde Auslastung zurückführen.
Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass wir regelmäßig zum Agility- oder Obedience-Training müssen. Es geht vielmehr darum herauszufinden, welche individuellen „Interessen“ dein Hund mitbringt. Ganz oft hilft uns dabei die Ursprünge der Rasse unserer Hunde zu kennen. So ist es naheliegend, dass ein „Shepherd“ Interesse am Hüten oder der Retriever (to retrieve; zurückbringen) am Apportieren hat.
Dein Hund verbringt gerne Zeitmit Dir!
„Hunde sind die einzige Tierart, die in der Lage ist, einen Artfremden als vollwertigen Sozialpartner anzusehen. Der Hund weiß, dass Sie kein Hund sind, aber Sie sind genauso wichtig für ihn. Das ist eine hochkomplexe soziale Leistung.“ – Martin Rütter
Genau diesen Umstand sollten wir uns zu Nutze machen und unserem Hund Beschäftigung und Auslastung zusammen mit seinem Menschen bieten.
Welche Beschäftigung ist für Deinen Hund die Richtige?
Es ist wichtig, dass du verstehst, wie dein Hund für verschiedene Aufgaben motiviert werden kann. Wenn dein Vierbeiner "primär" motiviert ist, erledigt er eine Aufgabe aufgrund seiner intrinsischen Motivation, nicht unbedingt aufgrund einer anschließenden Belohnung. Schweißhunde beispielsweise verfolgen eine Fährte, weil sie Freude an dieser Tätigkeit haben, nicht weil sie daraufhin belohnt werden. Ähnlich ziehen Zughunde gerne, weil es ihnen Spaß macht, nicht wegen einer Belohnung im Nachgang.
Die Ablehnung von angebotenen Belohnungen könnte ein Indikator für diese primäre Motivation sein. Der Begriff "sekundäre Motivation" kommt ins Spiel, wenn dein Hund eine Aufgabe besonders gerne für eine nachfolgende Belohnung erfüllt. Ähnlich wie Menschen, die manche Arbeiten nur für das monatliche Gehalt tun, während andere in ihrem Engagement für die Tätigkeit selbst aufgehen, gibt es Hunde, die sekundär motiviert sind.
Wenn dein Hund also bei bestimmten Aufgaben sekundär motiviert ist, ist es wichtig herauszufinden, welche Art von "Währung" er bevorzugt. Manche Hunde tun alles für Futterbelohnungen, während andere mit einem kurzen Spiel danach besonders motiviert sind. Für die Mehrheit der Hunde ist eine Streicheleinheit am Kopf oder verbales Lob allein nicht die optimale Bestärkung, obwohl es als "sekundärer Verstärker" zusätzliche Bestätigung bieten kann.
Körperliche Aktivität für ein gesundes Hundeleben
Hunde sind von Natur aus aktive Tiere, und es ist wichtig, ihnen genügend Bewegung zu ermöglichen. Regelmäßige körperliche Aktivität ist nicht nur für die physische Gesundheit entscheidend, sondern trägt auch dazu bei, Verhaltensprobleme zu verhindern. Spaziergänge, Toben im Garten oder aktive Spiele sind ideale Möglichkeiten, deinem Hund die nötige Bewegung zu verschaffen.
Geistige Herausforderungen für mentale Fitness
Die mentale Stimulation ist genauso wichtig wie die körperliche Aktivität. Intelligente Beschäftigung kann deinem Hund helfen, sich zu entspannen und gelassener zu werden. Spiele, die das Gehirn deines Hundes fordern, wie Intelligenzspielzeug oder Suchspiele, sind effektive Mittel, um Langeweile zu vertreiben und die geistige Fitness zu fördern.
Gemeinsame Aktivitäten für eine starke Bindung
Die Zeit, die du mit deinem Hund verbringst, ist entscheidend für eure Bindung. Gemeinsame Aktivitäten schaffen nicht nur Vertrauen, sondern stärken auch die sozialen Fähigkeiten deines Hundes. Ob gemeinsame Spaziergänge, Trainingseinheiten oder einfach nur Kuschelzeit auf dem Sofa - die Qualität der gemeinsamen Momente ist entscheidend für das Wohlbefinden deines Hundes.
Richtig dosierte Ruhephasen
Trotz aller Aktivitäten benötigen Hunde auch ausreichend Ruhephasen. Ruhe ist genauso wichtig wie Bewegung, um Überanstrengung zu vermeiden. Ein gemütlicher Schlafplatz, an dem sich dein Hund ungestört zurückziehen kann, ist daher ein Muss.
Fazit:
Die Freizeit deines Hundes sollte eine ausgewogene Mischung aus körperlicher Aktivität, geistiger Herausforderung und gemeinsamen Momenten mit dir als Besitzer sein. Wenn du die Tipps von Martin Rütter berücksichtigst, kannst du sicherstellen, dass dein Hund nicht nur physisch gesund bleibt, sondern auch ein glückliches und erfülltes Hundeleben führt.
Schaffe eine Umgebung, die sowohl seinen körperlichen als auch geistigen Bedürfnissen gerecht wird, und genieße die wertvolle Zeit mit deinem pelzigen Freund.