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Gemeinsam Gas geben – Agility

Was macht Dir an Deinem Beruf am meisten Spaß?

Die unterschiedlichsten Menschen und Hunde mit ihrem jeweils in dividuellen Trainingsbedürfnis voranzubringen und zu sehen, wie Menschen mit ihren Hunden immer mehr zu einem Team zusammenwachsen. Das Leuchten in den Augen meiner Kunden, die Freude und der Stolz, wenn unmöglich geglaubte Trainingsziele erreicht werden.

Welcher Sport ist Dein Spezialgebiet?

Ich betreibe mit meinen Hunden Agility, hin und wieder starte ich auch auf Turnieren.

Worum geht es bei diesem Sport?

Sich einen vorgegebenen Parcours, bestehend aus 15 bis 20 Geräten, zu merken und den Hund ohne Hilfsmittel, fehlerlos und so schnell wie möglich durch diesen zu führen. Der Agility-Parcours besteht aus Sprüngen, Tunneln, einem Slalom und Kontaktzonengeräten.

Wie bist Du auf diesen Sport gekommen?

2008 kam Faro, ein Border Collie, zu uns auf den Hof. Er war eigentlich vorgesehen zum Hüten der Schafe und Kühe. Leider mussten wir unseren Betrieb schließen, sodass Faro „arbeitslos“ wurde. Auf der Suche nach Beschäftigungsformen stieß ich auf Agility und war sofort begeistert.

Was fasziniert Dich daran besonders?

Die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund. Durch kleinste Körpersignale kann der Mensch den Hund durch den Parcours leiten .

Für welche Hunde ist dieser Sport geeignet?

Agility eignet sich, individuell angepasst, für alle Hunde. Da die körperliche Belastung für die Hunde nicht zu unterschätzen ist, sollten Hunde für den Turniersport allerdings gesund, nicht zu schwer und nicht zu groß sein.

Auf einer Skala von 1 bis 10, wie sportlich muss der Halter sein?

Das ist sehr individuell. Man kann den Hund nach seinen körperlichen Gegebenheiten angepasst ausbilden und trainieren, muss aber schon mit dem Hund mitlaufen und schnell reagieren. Als reine Beschäftigung ist Agility eine 4, als Turniersport eine 8.

Benötigen Hund und Halter bestimmte Vorkenntnisse, um den Sport betreiben zu können?

Nein, als Anfänger bekommt man alles beigebracht.

Welche Fähigkeiten werden bei Mensch und Hund geschult?

Agility fordert Hund und Mensch körperlich und geistig. Es hilft eher unsicheren Hunden selbstsicherer zu werden, da sie lernen, zunächst unüberwindbar scheinende Hindernisse zu bewältigen. Selbstsichere Hunde lernen, sich am Menschen zu orientieren, da nur der Mensch den richtigen Weg durch den Parcours weiß. Außerdem lernen die Hunde ihre Impulskontrolle zu verbessern. Wer es aushält, still zu warten, während ein anderer Hund über den Parcours flitzt, wird auch im Alltag davon profitieren . Der Mensch lernt im Agility sich über seine Körpersprache bewusst zu werden und körpersprachliche Signale gezielt einzusetzen.

Wie finden Deine eigenen Hunde diesen Sport?

Großartig!

Was war die beeindruckendste Erfahrung, die Du bei diesem Sport gemacht hast?

Die beeindruckendste Erfahrung mache ich immer wieder aufs Neue. Ich finde es unglaublich faszinierend, was die Hunde können und bereit sind, für uns zu leisten. Ein Highlight für mich war sicher der Gewinn der Border Collie – Schweizer Meisterschaft 2016.

Olivier Furrer leitet seit Dezember 2018 die Martin Rütter DOGS Hundeschule in Bern. Die Hundeschule bietet Alltags- und Einzel-Trainings aller Art an. Mit seinen Hunden nimmt er an Agility-Turnieren teil und wurde 2016 Agility-Schweizermeister der Border Collies.