Harmonisches Zusammenleben – Hund und Kleintiere
Wie viele Tiere leben zusammen in Deinem Haushalt?
Aktuell leben wir mit zwei Katzen und einem Hund zusammen. Schon als Kind bin ich mit vielen verschiedenen Tieren aufgewachsen. Neben Katzen und Hunden hatte ich Meerschweinchen, Kaninchen, Hamster, Mäuse, Frettchen und Ratten.
Wie kam die Wohngemeinschaft aus Hund und Kleintieren zustande?
Als Kind wollte ich ein Haustier für drinnen. Wir hatten zwar schon einen Hund, jedoch wurden Hunde zu dieser Zeit auf dem Dorf im Zwinger gehalten und durften nicht ins Haus. Auch die Meerschweinchen und Kaninchen waren draußen in Ställen untergebracht. Also zogen erstmal Zwerghamster und Mäuse ein, sodass ich auch Tiere im Haus haben konnte. Als ich älter wurde, mussten die Tiere ein bisschen größer und exotischer sein. Ich war 16 als das erste Frettchen einzog. In der Zwischenzeit hatte sich auch die Einstellung zum Familienhund verändert und er lebte nun mit uns gemeinsam im Haus. Somit waren alle unter einem Dach.
Wie gut verstanden sich Dein Hund und Kleintiere im Alltag? Hatten sie überhaupt Berührungspunkte, durften die Kleintiere auch mal raus oder schaute der Hund sozusagen nur „Kleintier-TV“?
Die haben sich richtig gut verstanden. Das Frettchen namens Angel hing unserem Collie Tajo immer in den Lefzen und beide liebten es, miteinander zu spielen. Ich muss lachen, wenn ich an das Bild denke. Denn es sah schon sehr gefährlich aus.
Wie war das erste Zusammentreffen?
Oh, das liegt ja schon wirklich viele Jahre zurück... Ich kann mich daran erinnern, dass die Frettchen sehr neugierig waren und versucht haben, alles zu erkunden. Die Ratten wiederum waren eher sehr skeptisch und haben den Kontakt mit unseren anderen Tieren nicht unbedingt gesucht. Durch das Vertrauen in uns Menschen und die gute Konditionierung haben die Ratten sich letztendlich dennoch den anderen Tieren angenähert.
Wie hast Du sie aneinander gewöhnt?
Als Kind handelte ich mehr nach meinem Bauchgefühl, denn es gab keinen Hundetrainer, den ich fragen konnte und keiner, den ich kannte, hatte Hund und Frettchen vergesellschaftet. Das Internet, so wie wir es heute kennen, gab es damals nicht. Also war man auf sich allein gestellt, aber dafür hat es wirklich super funktioniert. Bei der ersten Begegnung war das Frettchen erstmal im Käfig, dabei durfte der Hund nicht wild hin und her laufen. Voraussetzung zum weiteren Kontakt war, dass das Frettchen in der Situation entspannt und der Hund ruhig war. Erst dann habe ich das Frettchen herausgeholt und auf dem Arm genommen. Der Hund durfte an ihm schnüffeln. Das steigerte ich dann täglich. Ich ließ dann zunächst das Frettchen auf dem Bett laufen, sodass der Hund nicht gleich an es herankam, um es zu jagen. Beide konnten sich auf Augenhöhe beobachten. Der Kontakt fand immer mit mir zusammen statt, damit ich eingreifen konnte. Dann, nach etlichen Monaten, sind beide zusammen durch die Zimmer getobt.
Was sind die Herausforderungen, was gab es für Probleme?
Es ist schon ein gewaltiger Größenunterschied, den man nicht unterschätzen darf, da es schnell nicht nur zur Verletzung, sondern auch zum Tod des kleinen Tieres kommen kann, denn letztlich sind es meistens Beutegreifer und Beutetiere. Als Kind war ich sehr unbefangen und hatte wenig Sorge, dass etwas passieren kann, aber als Erwachsene war das Bewusstsein hierzu schon anders, ich war viel vorsichtiger.
Was würdest Du Menschen raten, die sich neben einem Hund auch Kleintiere anschaffen wollen?
Der Hund sollte keine extreme jagdliche Motivation haben und gut die Bewegungen von Vogel & Co. aushalten können. Vor allem sollte die Harmonie der zwei Lebewesen im Vordergrund stehen und von Anfang an ein kleinschrittiges Training erfolgen.
Was waren die schönsten Momente?
Die gemeinsamen Spaziergänge mit Hund, Katze und Frettchen und natürlich die Interaktion der Vierbeiner untereinander. Ein solch harmonisches Zusammenleben sehen und erleben zu dürfen, ist sehr wertvoll.
Ein paar Worte zu Deiner Hundeschule:
Ich bin jetzt im fünften Jahr Trainerin des Martin Rütter Teams. Bis letztes Jahr habe ich den Mensch-Hund-Teams alleine am Standort Rostock/Stralsund geholfen. Das Team ist gewachsen. Somit können wir mehr Angebote rund um den Hund starten.
Wir lieben es zu beobachten, was unser Training mit den Kunden bewirkt.
Sie lernen zusammenzuwachsen und einander besser zu verstehen, das ist der größte Lohn für uns.